Klassischerweise wird man einen Vorstandsvorsitzenden in einer Aktiengesellschaft befinden. Diese hat nämlich einen definierten Vorstand und der Vorstandsvorsitzende hat, wie der Name bereits verrät, die Leitung über diesen Vorstand inne. In der Regel gibt es darüber hinaus einen Aufsichtsrat, der die Arbeit des Vorsitzenden kontrolliert und bewertet. Während die Hauptversammlung die entsprechenden Organe bestellen und auch wieder abberufen kann, ist es an dem eigentlichen Vorstand, die operativen Geschäfte zu führen und das Unternehmen somit auf dem Weg zum Erfolg zu unterstützen.
Neben der Unternehmensführung hat der Vorstand natürlich noch weitere Aufgaben. So ist es ein Teil seiner Pflichten, die Hauptversammlung der AG einzuberufen und sich somit auch der Rechenschaft zu stellen. Darüber hinaus muss im täglichen Betrieb der Aufsichtsrat über die Entwicklungen im Unternehmen informiert werden. Ansonsten kann der Vorstand nach verschiedenen Prinzipien besetzt werden. In der Regel findet sich ein Vorstand für alle elementaren Abteilungen, die in einer AG zu finden sind. Die wohl wichtigste Aufgabe - neben der eigentlichen Führung des Unternehmens - liegt in der Erstellung der Jahresabschlussberichte. Diese müssen sowohl dem Aufsichtsrat als auch der Hauptversammlung zur Verfügung gestellt werden, damit eine entsprechende Transparenz für das Vorgehen im Unternehmen hergestellt wird. Bei all diesen Aktionen ist es der Vorstandsvorsitzende, der die wichtigsten Aufgaben übernimmt und im Zweifel auch die erste Person ist, die sich der Rechenschaft durch die entsprechenden anderen Organe stellen muss.
Generell ist die Zusammensetzung des Vorstands eine Frage für den Aufsichtsrat. Dieser kann einen Vorstand für drei Jahre bestellen und nach der ersten Bestätigung für weitere fünf Jahre. Dabei ist es grundsätzlich dem Unternehmen überlassen, wie viele Personen in den Vorstand bestellt werden. Die einzige Richtlinie ist hier, dass ab drei Millionen Euro Umsatz mindestens zwei Leute im Vorstand sitzen müssen. Ab diesem Punkt wird es ein wenig komplizierter: Generell sieht der Gesetzgeber nicht vor, dass es einen Vorsitzenden für einen Vorstand geben muss. Der generelle Gedanke ist, dass das Unternehmen von allen Personen aus dem Vorstand gleichberechtigt geführt wird. In der Praxis ist das jedoch nicht der Fall.
In den meisten Unternehmen wird es entweder einen Vorstandsvorsitzenden oder einen Vorstandssprecher geben. Der Vorsitzende wird dabei vom Aufsichtsrat gewählt. Entscheidet sich das Unternehmen für das Modell mit einem Sprecher, wird dieser von allen anderen Mitgliedern des Vorstands gewählt. Selbst dann, wenn ein Vorsitzender gewählt wird, bedeutet es aber nicht, dass er mehr Kontrolle über das Unternehmen hat. Generell gilt auch hier weiterhin der Gedanke, dass das Unternehmen in einer gesamten Verantwortung durch den Vorstand geführt wird. Wichtig sind vor allem die Details. So kann der Vorsitzende die Tagesordnung bestimmen und bei Gleichstand eine entscheidende Stimme in Abstimmungen einwerfen. Er hat also vor allem Einfluss auf die Arbeit im Vorstand selbst aber nicht automatisch mehr Befugnisse im Tagesgeschäft eines Unternehmens.