Die Idee hinter Crowdfunding ist nicht neu. Dafür reicht schon ein Blick auf die genaue Bedeutung der Übersetzung: Crowd definiert eine unbestimmte Gruppe an Personen, Funding bezieht sich auf eine Gründungs- bzw. Finanzierungsleistung. Das Ziel ist also, dass eine unbestimmte Masse an Personen ein Projekt oder ein Unternehmen finanziert. Das gab es bereits in der Vergangenheit, wo sich mehrere Personen zusammengetan haben und als stille Investoren das entsprechende Kapital zur Verfügung gestellt haben. Heute ist das Crowdfunding aber nicht automatisch mit einem Anteil am Unternehmen verbunden, was vor allem an der Entwicklung dieser Finanzierung über das Internet liegt.
Die Funktionsweise von Crowdfunding ist vergleichsweise einfach: Ein Unternehmen oder ein Gründer präsentiert die Idee für ein Projekt oder ein Unternehmen. Er stellt möglichst klare Informationen über seine Pläne zur Verfügung und versorgt somit potentiell interessierte Investoren mit dem nötigen Hintergrundwissen. Nun können die Personen sich mit einer Finanzierung an dem Projekt beteiligen. Anders als bei klassischen Investitionen, in denen es nur einen oder zumindest wenige Investoren gibt, kann es beim Crowdfunding hunderte oder gar tausende verschiedener Investoren geben, die mit eher kleineren Beiträgen das nötige Eigenkapital für das Projekt aufbringen. Dabei gib es Gegenleistungen nach einer bereits vorher festgelegten Definition - und meist entsprechend der Höhe der eigenen Einlage. Eine Besonderheit des Crowdfunding liegt darin, dass die Investition nur dann fällig wird, wenn die erwünschte Summe auch erreicht wird. Soll ein Projekt zum Beispiel Eigenkapital in Höhe von 50.000 Euro erhalten, es kommen am Ende aber nur 20.000 Euro zusammen, werden die bereits bestehenden Investoren in der Regel wieder ausgezahlt und die Investition geht nicht verloren.
Das Crowdfunding hat seine neue Beliebtheit vor allem über das Internet entwickelt. Hier gibt es unterschiedliche Plattformen, die für Gründer oder kreative Personen die nötige Bühne zur Verfügung stellen, um die eigene Idee zu präsentieren. Mit der Hilfe von Videos und anderen Medien wird das Projekt vorgestellt. Im Anschluss können Privatpersonen sich mit einer Investition beteiligen. Dabei wird nicht zwingend ein Anteil am Projekt oder dem Unternehmen erworben, stattdessen gibt es andere Gegenleistungen, die ebenso klar definiert werden. So könnte man zum Beispiel die Investition als Vorbestellung für das fertige Projekt nutzen, es wird Merchandise verteilt und auch sonst gibt es verschiedene Formen der Vergütung. Da durch die Masse der Benutzer im Internet die nötige Summe nicht selten binnen von wenigen Wochen eingespielt ist, nutzen immer mehr kreative Gründer diese Möglichkeit, um sich Projekte finanzieren zu lassen.