Oft findet sich das Non-Disclosure Agreement in der Kommunikation nur mit seiner Abkürzung NDA wieder. In den Vereinigten Staaten spielt es eine wichtige Rolle im Arbeitsleben und auch bei Investoren. Aber auch in Deutschland ist die sogenannte "Verschwiegenheitserklärung" inzwischen ein wichtiger Faktor für erfolgreiche und nachhaltige Arbeit mit Investoren und Objekten für die Investition. Die Essenz einer solchen Vereinbarung liegt darin, dass der Empfänger vertrauliche Daten erhalten kann, sich aber dazu verpflichtet, diese nur für die eigenen Anliegen zu nutzen. So könnte beispielsweise ein potentieller Investor die Geschäftszahlen erhalten, dürfte dieser aber unter Androhung von Strafe nicht an andere Personen weitergeben.
Das NDA wird genau spezifizieren, welche Informationen eine andere Person erhält und welche davon als besonders schützenswert oder in einem anderen Sinne vertraulich betrachtet werden. Das kann sich sowohl auf Inhalte erstrecken, die unmittelbar übergeben werden - Geschäftsbücher, Informationen, Zeichnungen oder Dokumente - oder auch Infos, die im Zuge der Verhandlungen erfahren werden. Wenn beispielsweise verschiedene Mitglieder des potentiellen Investors an einer Präsentation teilnehmen und sich in dieser sensible Inhalte des Investitionsobjekts befinden, wird der NDA in der Regel ebenfalls bereits vor der Präsentation gereicht. Auf diese Weise schützt das Unternehmen, das seine Informationen preisgibt, mitunter sensibelste Informationen.
Darüber hinaus gibt es einige Ausnahmen von Informationen, die nicht durch ein NDA abgeeckt werden können. Diese beinhalten beispielsweise allgemein zugängliche Informationen, Infos, die über andere Wege an die Öffentlichkeit gelangen oder Informationen, die von Gesetzen umfasst werden. Ein Unternehmen könnten also beispielsweise nicht mittels eines NDA andere Teilnehmer dazu auffordern, über illegale Vorgänge zu schweigen, die ihnen zur Kenntnis gebracht worden sind.
Ein wichtiges Element des NDA ist natürlich die Vertragsstrafe selbst. Dabei sollten stets zwei Seiten beachtet werden: Auf der einen Seite muss diese eine abschreckende Wirkung haben, auf der anderen Seite sollte sie nicht den Eindruck vermitteln, dass man einem potentiellen Partner so wenig traut, dass bereits von Beginn an eine hohe Strafe veranschlagt wird.
Generell ist der Einsatz eines NDA in den letzten Jahren zunehmend umstritten. Viele Gründer und Unternehmen verzichten auf entsprechende Erklärungen bei der Zusammenarbeit mit einem Investor oder einem anderen Unternehmen. Das liegt zum einen an der schweren rechtlichen Umsetzung eines NDA, zum anderen daran, dass das Vertrauen bei einem Geschäft als eine wichtige Eigenschaft angesehen wird. Mit dem Verzicht auf den NDA soll verdeutlicht werden, dass von Beginn an ein entsprechendes Vertrauen vorhanden ist. Dazu kommt, dass sich in der Vergangenheit viele vermeintliche Geheimnisse eines Unternehmens als Dinge herausgestellt haben, die ohnehin in der gesamten Branche bekannt sind. Es sind also keine schützenswerten Ideen, sondern nur eine gute Umsetzung, die zum Erfolg verholfen hat.