Jahresüberschuss - Definition
Bei einem Jahresüberschuss handelt es sich um den Gewinn, den ein Unternehmen in einer zeitlich fixierten Periode erwirtschaftet. Für die Feststellung des Gewinns werden sämtliche Ausgaben der Firma von den Einnahmen des Unternehmens am Ende des Jahres abgezogen. Der als Jahresabschluss ermittelte Betrag wird anschließend als Gewinn beziehungsweise als Jahresüberschuss bezeichnet. Damit wird der Jahresüberschuss aus der positiven Differenz zwischen Erträgen und Aufwendungen eines ganz bestimmten Geschäftsjahres ermittelt. Der Jahresüberschuss bezeichnet ebenfalls den Gewinn nach Steuern, welcher aus sämtlichen Erträgen und Aufwendungen eines Unternehmens in einer bestimmten Zeitspanne festgestellt wird. Die Ermittlung dieses Wertes ist übrigens nicht nur für die eigene Feststellung eines Jahreserfolgs oder -fehlbetrags wichtig, sondern ebenfalls für eine externe Unternehmensbewertung.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen
Zu finden ist der Begriff Jahresabschluss im Handelsgesetzbuch, genauer im § 275 HGB, wo es um die handelsrechtliche Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) geht, sowie ebenfalls im § 266 HGB, welcher sich genauer mit der Bilanz von Kapitalgesellschaften beschäftigt.
Was bei einem negativen Jahresergebnis ist
Im Unterschied zum Jahresüberschuss, der ein positives Jahresendergebnis darstellt, handelt es sich bei einem negativen Ergebnis nach Abzug aller Ausgaben von den Einnahmen eines Unternehmens um einen Jahresfehlbetrag. Das Unternehmen hat damit also keinen Gewinn erzielt, sondern im Gegenteil einen Verlust, welcher auch als Reinverlust bezeichnet wird.
Die Berechnung des Gewinns
Für die Berechnung des Gewinns kommen bestimmte Regeln zum Einsatz. Dabei spielt eine wichtige Rolle, ob einfach in einer bestimmten Periode die Kosten von dem erwirtschafteten Ertrag abgezogen werden oder ob es eine Gewinn- und Verlustrechnung im handelsrechtlichen Sinne geben wird. Daher lässt sich der Jahresüberschuss in zweierlei Form berechnen:
1. Jahresüberschuss: Ertrag – Aufwand
2. Jahresüberschuss: Eigenkapital zum Ende der Periode – Eigenkapital zu Beginn der Periode + Ausschüttungen an eventuelle Anteilseigner - Einzahlungen von eventuellen Anteilseignern
Der Begriff Gewinn kann unterschiedliche Bezeichnungen haben
Neben dem Begriff Jahresüberschuss gibt es eine Reihe weiterer Begriffe, welche als Alternative für den Begriff Gewinn infrage kommen können. Dies können unter anderem die Bezeichnungen Nettoeinnahmen, Erlös, Ertrag, Nettoertrag, Verdienst oder Einnahmen sein. Ebenfalls als gleichwertige Begriffe kommen der Betriebsgewinn oder das Zins- oder auch Steuerergebnis EBIT infrage.
Jahresüberschuss an einem Beispiel erklärt
Nadine vom Unternehmen Power Homeworld GmbH hat mit ihrer Firma einen Jahresüberschuss von 200.000 € erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahr, in dem 150.000 € erwirtschaftet wurden, stellt dies eine positive Entwicklung dar. Im vorhergehenden Geschäftsjahr wurden 80.000 € als Gewinn vorgetragen. Zur Sicherheit will Nadine in diesem Jahr für das kommende Geschäftsjahr 50.000 € als Gewinnrücklagen einstellen. Damit stellt sich der Bilanzgewinn wie folgt dar: Jahresüberschuss in Höhe von 100.000 € + Gewinnvortrag von 80.000 € - Gewinnrücklage in Höhe von 50.000 € = Bilanzgewinn in Höhe von 130.000 €. Es ergibt sich damit ein Bilanzgewinn von 130.000 €. Sämtliche Anteilseigner am Unternehmen müssen entscheiden, dass für das kommende Jahr wieder 80.000 € als Gewinnvortrag eingestellt werden. Nach der entsprechenden Beschlussfassung im Rahmen einer Anteilseignerversammlung steht dem Unternehmen damit zu Beginn des neuen Geschäftsjahres, welches in der Regel mit dem 01.01. des Jahres beginnt, wiederum 80.000 € als Gewinnvortrag zur Verfügung.
